Liebe Freunde der Blumenschule,
Oktoberfest ist nicht nur Münchens fünfte Jahreszeit. Die Natur macht Sprünge, auf regnerische kalte Tage folgen sommerwarme, die uns ausschwärmen lassen. Wer gerne wanderd kann es jetzt ohne Einschränkung über Felder und Wiesen machen, denn die Ernte ist eingebracht, die letzten Maisfelder werden gemäht, die Zäune sind meist abgebaut, alles wirkt so und ist es auch, frei.

Frei sein, ein großer, tiefer Wunsch jedes Menschen. Er wohnt tief in uns drin, manche haben ihn vergessen, haben vergessen wie groß ihre Sehnsucht in den Jugendjahren, in der Pubertät war. Manche haben sich eingewöhnt in Regeln, Vorschriften, in ihren Platz zwischen oben und unten und links und rechts. Haben die Mitte oder schon das letzte Drittel ihres Lebens erreicht, sind dabei bequem geworden in ihrem So-Sein.

Friday for Future – ein Schlagwort und der Mensch dahinter, Greta, bringt Unruhe in den Alltagstrott, hält uns den Spiegel vor, ein Weckruf ertönt, wacht auf, steht auf, handelt.

Da war gerade noch die Zufriedenheit des Herbstes mit „die Ernte ist eingefahren“ und alles ist gut, schon kommt der Weckruf übertragen von den Medien.
Eine verrrrückte Welt.

Oktober, Zeit für eine kurze Innenschau. Konnte wirklich eine Ernte eingefahren werden, war es bis jetzt ein gutes Jahr für mich? Was bleibt noch offen, was ist zu tun?

Im Grunde wissen wir es Alle ganz genau, Wir wissen, dass jede Änderung bei uns selbst beginnt, dass jeder von uns aus seiner Komfortzone heraus kommen muss um sich und seinen Bereich „naturgemäß“, „nachhaltig“, enkeltauglich“ usw. zu gestalten.

Das braucht Innenschau und die ist gut möglich bei herbstlichen Spaziergängen über Feld und Flur, wenn das Laub raschelt, wenn die Drachen steigen, wenn die Kastanien fallen, wenn die letzten Äpfel hoch am Baum darüber nachdenken, ob erst sie oder ob das letzte Blatt zuerst nach unten fällt.

Die Natur zeigt uns jetzt die Schönheit des Vergänglichen, ist es deshalb schön, weil alles vergänglich ist?

Jedenfalls macht das, was vergeht auch frei, entlastet, entbindet uns von auferlegten Pflichten wie Blumen gießen, Rasen mähen, selbst das Laub muss nicht gerecht werden, das meiste nimmt der Wind mit auf eine Reise…..
stirb und werde…
eine besinnliche Herbstzeit
wünschen Rainer Engler und Sabine Friesch mit den Mitarbeitern der Blumenschule

Herbstzeit

Bienennahrung der Zukunft
Was war das für eine Aufregung im Frühjahr 2019. Ein Volksbegehren mobilisiert eine große Anzahl Menschen, die ein Volksbegehren für die Bienen unterstützen. Wobei es gar nicht so sehr um diese Honigbienen geht, denn diese werden von ihrem Imker gut betreut.

Die Honigbiene jedoch wurde zur Patin für ihre Artgenossen und für die Vielzahl anderer Insekten und natürlich für deren Lebensgrundlage in der Natur, gleichermaßen „erholungsbedürftig“ für alle anderen Tiere und für uns Menschen am „Ende der Kette“.

Viele Bauern fühlen sich an den Pranger gestellt, wehren sich, weisen jede Schuld von sich. Blühstreifen entlang der Felder sollen helfen, sind aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Und jetzt, jetzt sind auch sie abgemäht, jetzt gibts fast nichts mehr für die Insekten.

Doch! Seit Jahren beobachte ich, wie die Sommersalbei gerade jetzt im Herbst übervoll sind mit allen Arten von Hummeln und Bienen, so dass sich die Äste zum Boden biegen.

So entstand mein Spruch, „Sommersalbei sind die Bienennahrung der Zukunft“, denn diese Sommeralbei blühen von Mai bis November, Dezember, je nach Witterung im Herbst. Jedenfalls halten sie und ihre Blüten einige Minusgrade aus.
Diese Salbei-Arten sind leider noch wenig bekannt und verbreitet. Vielleicht liegt es daran, weil sie im Balkonkasten gerne etwas höher wachsen und im Gartenbeet nicht uneingeschränkt frosthart sind.

Hilfe bringt im Balkonkasten ein gelegentlicher Teilrückschnitt mit Bedacht so, dass Triebe von ganz unten nachwachsen können und die Pflanze damit buschiger wird und im Garten behilft man sich durchs „Anhäufeln“ wie bei Rosen z.B. Hierzu werden im Spätherbst Erde oder Häkselgut an der Pflanze aufgehäufelt, ein Rückschnitt ist nicht nötig, erst im Frühjahr.

Natürlich ist eine Überwinterung als Kübelpflanze auch gut möglich, dann erfreuen die Sommersalbei noch mit langandauernder Blüte weit in den Winter hinein, bevor sie ein Pause machen, zurückgeschnitten werden um neu auszutreiben.

Wegkreuz vor Alpenkette

Die Pflege von Gräbern vor allem im Herbst
Nach altem Brauch werden die Gräber der verstorbenen Familienangehörigen in Ehren gehalten. Dafür werden sie ganz individuell bepflanzt und gepflegt. So war das früher.

Immer mehr setzt sich der Brauch durch, anstelle von Gräbern die Urne in eine Urnenwand zu stellen oder in einem Friedwald einzugraben. Das ist praktisch, das spart Geld und Mühe, aber ist ea auch angemessen?

Schon viele Menschen haben in letzter Zeit vom Familienstellen oder von Aufstellungsarbeit gehört oder sogar selbst aufgestellt. Dabei haben sie dann gelernt, wie wichtig es ist, die Ahnen zu ehren, zu würdigen und anzuerkennen, dass jeder von uns das letzte Glied einer langen Reihe von Ahnen ist und sowohl genetisch wie auch durch Geschichten davon geprägt. Insofern ist die Ehrung der Ahnen auch eine anerkennende Würdigung all dessen, was jeder von uns mitbekommen hat für sein Leben und was ihn auch mit bestimmt.

Die Pflege von Gräbern vor allem im HerbstSabine beschreibt den gemeinsamen Grabbesuch der Familie an Allerheiligen als kleine Familienaufstellung. Es ist Gelegenheit zum Austausch von Erinnerungen, dabei tauchen alte Geschichten auf, die erzählt werden und so manches „Typisches“ einzelner Personen oder des ganzen Clans wird besprochen. Und jeder einzelne von uns weis sich eingebunden in seinen Kreis.

Das ist nicht immer angenehm, für manche vielleicht sogar „schrecklich“ oder eine lästige Pflicht, genaugenommen ist das Grab aber der Platz, wo das „stirb und werde“ offensichtlich zu Tage tritt. Und Allerheiligen die richtige Zeit um darüber nachzudenken, da jetzt die Grenzen zwischen den Welten besonders dünn sind, so sagen es zumindest die Alten.

Ja und die Pflege der Gräber? Ist es nicht eine schöne Geste, so einen besonderen Ort würdig und schön gestaltet zu pflegen. Dafür engagieren wir Blumenschüler uns hier vor Ort, pflegen für Kunden deren Gräber und bringen zu den Gedenktagen als Geste der Erinnerung und des Dankes einen Grabschmuck an.

Sowohl für unsere örtlichen Kunden wie auch für unsere shop-Kunden fertigen wir ganz besondere Gebinde mit Naturmaterialien und haltbar den Winter lang, die auch gut per Paket verschickt werden können.

–> Blumenbindekunst aus Meisterhand

Wir beraten auch zur Anlage und Bepflanzung und führen Pflanzen, die sich besonders gut als dauerhafter Grabschmuck eignen.

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Einkaufen in der Blumenschule
Ja gibt es euch noch, diese Frage bekommen wir immer wieder gestellt. Grund dafür ist, dass wir vor zwei Jahren den Direktverkauf ab Gärtnerei eingestellt hatten. Meine Frau Sabine hat wie viele Frauen das Talent, die Familie zu organisieren, auf die Gesundheit und das Wohlergehen jedes einzelnen zu schauen. Und so wurde nach einer längeren Phase der Nachfolger-suche diese Entscheidung für die Zukunft gefällt.

Jetzt haben wir jeden Samstag die Gärtnerei zum Besuch und zum Einkauf geöffnet und freuen uns sehr darüber, dass diese Gelegenheit gut genutzt und wahr genommen wird. Immer von 10 bis 15 Uhr ist Gelegenheit zum Lustwandeln, lediglich das beliebte Tagescafé ist als solches nicht mehr geöffnet, es wird jetzt für die Kurse und Seminare genutzt. Wir vermieten die Räume auch für geschlossene Gesellschaften, haben in diesem Jahr viele Jubilare ins neue Lebensjahr begleitet. Sabine oder ich führen dann die Gäste gerne durch die Gärtnerei, zeigen unsere Pflanzenschätze und erzählen Besonderes aus der Pflanzenwelt.

Wie geht es weiter?

Wir haben uns sehr gut spezialisiert auf Heil- und Duftpflanzen, auf Räucherkräuter und Sommersalbei, sowie weitere interessante Salbeiraritäten. Da gleichzeitig die Kurse und Seminare gut nachgefragt sind herrscht meist reges Treiben zwischen Gewächshäusern und Pflanzenbeeten. Und wer von auswärts kommend uns besuchen möchte, der meldet sich kurz an, damit wir Bescheid wissen. Er ist herzlich willkommen.

Bauern-Wetterregel für den Oktober

Ist der Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter drein. Ist er aber nass und kühl, mild der Winter werden will.

Der Oktober

Fröstelnd geht die Zeit spazieren.
Was vorüber schien, beginnt.
Chrysanthemen blühn und frieren.
Fröstelnd geht die Zeit spazieren.
Und du folgst ihr wie ein Kind.
 
Geh nur weiter, bleib nicht stehen.
Kehr nicht um, als sei’s zuviel.
Bis ans Ende musst du gehen,
hadre nicht in den Alleen.
Ist der Weg denn schuld am Ziel?
 
Geh nicht wie mit fremden Füßen
und als hättst du dich verirrt.
Willst du nicht die Rosen grüßen?
Lass den Herbst nicht dafür büßen,
dass es Winter werden wird.
 
Auf den Wegen, in den Wiesen
leuchten, wie auf grünen Fliesen,
Bäume bunt und blumenschön.
Sind’s Buketts für sanfte Riesen?
Geh nur weiter, bleib nicht stehn.
 
Blätter tanzen sterbensheiter
ihre letzten Menuetts.
Folge folgsam dem Begleiter.
Bleib nicht stehen. Geh nur weiter,
denn das Jahr ist dein Gesetz.
 
Nebel zaubern in der Lichtung
eine Welt des Ungefährs.
Raum wird Traum. Und Rausch wird Dichtung.
Folg der Zeit. Sie weiß die Richtung.
„Stirb und werde!“ nannte er’s.

Erich Kästner

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Hinweis:
Unseren blauen Almanach 2 bieten wir z.Zt. für € 6,50 frei Haus an.
Bei Pflanzenbestellung kann er beigelegt werden und kostet dann nur € 5,00
Es lohnt sich also in jedem Fall, schnell zu bestellen.

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