Liebe Freunde der Blumenschule,

das Jahr nähert sich seinem Höhepunkt, es geht auf Johanni/Sommersonnwend zu, dem längsten Tag im Jahr. Erkennbar in der Natur an der Blütenpracht die sie in wenigen Wochen hervorgebracht hat. In diesem besonderen Jahr erleben mehr Menschen wie sonst die Kraft, das Wunder, die Schönheit der Natur, da sie sich der Umstände wegen mehr in der sie umgebenden Natur aufhalten.

Viele entdecken überhaupt erstmals die Natur um ihre Wohnung herum, da sie oft spazieren gehen, vielfach gleiche Wege, die jetzt täglich sich verändern. Gestern noch eine Knospe ist sie heute bereits erblüht und morgen oder übermorgen vergangen und daneben eine andere Knospe erblüht. Dieser unermüdliche ständige Wandel lässt uns erleben, dass nichts bleibt, alles ständig neu wird in seinem Sein.

Unsere Gefühle wurden schwer herausgefordert, neue Ängste, unsere Freiheit einschränkende Regeln und Gesetze, die verführerische äußere Sicherheit die uns gefühlt dann noch unsicherer und ängstlicher macht als wir sowieso schon sind in unserem täglich sich wandelnden Leben.

Jeder, jeder wurde und wird immer noch herausgefordert sich selbst zu sortieren, was brauche ich, was ist mir wichtig, was macht mich abhängig, womit unterdrücke ich meine Lebensimpulse und bin bange und hoffe darauf, von außen geschützt, abgesichert, gerettet zu werden.

Unvermittelt sind wir mitten im richtigen Leben angekommen.

Der Himmel ist wieder blau,
die Vögel singen ihr Lied laut und deutlich,
Insektenvielfalt aller Art (siehe Läuse und andere „Schädlinge“)
neue Begegnungen mit respektvollem Abstand
gegenseitige Hilfe und Unterstützung,
Familienleben, kein Stein bleibt auf dem anderen,
Verzicht auf Unnötiges ist leichter,
Freude an kleinen Dingen erlebbar u.v.a.m.

Wird es so bleiben?

Nein! Auch das wird sich wandeln. Doch der Handlungsspielraum für uns selbst ist größer, weiter, offener – nützen wir ihn.

Einen tollen Start in den Sommer auf Balkon, Terrasse oder Garten

wünschen Rainer Engler und Sabine Friesch mit den Mitarbeitern der Blumenschule

Eßbare Blüten Frühling

Läuse und andere „Schädlinge“

Eine Kundin schrieb:

Liebes Team der Blumenschule, 
wie immer lief alles wunderbar und ich bin sehr zufrieden mit Ihren 
Pflanzen. Vielleicht können Sie mir aber in einer Sache einen Rat geben: 
Der Ysop hat grüne Blattläuse bekommen und das Bohnenkraut schwarze, wenn 
ich das richtig beurteile. Das ist merkwürdig, da man ja überall lesen kann, 
dass gerade diese Pflanzen zur Abwehr von Blattläusen gepflanzt werden 
können. Um dem entgegenzuwirken habe ich einen Knoblauch-Sud gekocht und die 
Pflanzen damit besprüht. Das scheint nur bedingt zu helfen. Die Blattläuse 
bleiben und breiten sich auch auf die angrenzenden Pflanzen aus. Falls Sie 
einen Tipp für mich hätten, wäre ich sehr dankbar. 
Herzliche Grüße, 


Hallo liebe Kundin,

im Grund sind die Vorgänge in der Natur einfach und logisch und doch für uns Menschen schwer verständlich. Warum?
 Weil in der Natur alles zyklisch verläuft und nicht linear.
Linear ist: Blattlaus – Spritzung Chemisch oder biologisch – Läuse tot!

Zyklisch ist: Jetzt im Frühjahr wächst Alles ganz kräftig, Pflanzen, Tiere, Insekten – manche Pflanzen ziehen jetzt Läuse besonders an, z.B. Kapuzinerkresse u.a.
 Diese Pflanzen gelten dann als „vor Läuse schützend“, dabei ziehen sie die Läuse besonders an. Dafür gehen diese weniger auf andere Pflanzen, jedoch das junge Grün anderer Pflanzen zieht ebenfalls Läuse an, wenngleich auch weniger.

Die Läuse sind Nahrung für höhere Tiere vor allem Vögel, die jetzt auch wachsen und ihre Jungen füttern wollen. Für die Pflanzen sind sie zuerst einmal nicht schädlich,
 das sind sie erst dann, wenn sie dauerhaft bleiben und überhand nehmen, das kann man durch Beobachtung feststellen.
 Meist ist der Läuse-Spuk nach einigen Tagen, vielleicht auch Wochen vorbei.

Erste Hilfe ist immer das Abspritzen mit kaltem Wasser, mit scharfem Strahl – mehrfach.
 Die Läuse mögen das nicht, lassen sich fallen, wandern auf andere Pflanzen, verteilen sich, sind gestört, sind dann schneller weg. Solange wir denken, die Laus muss weg weil Schädling, haben wir Menschen ein Problem damit.

Nur durch aufmerksames Beobachten bemerken wir Veränderungen in der Natur und nehmen die Lebensvorgänge als Ganzes wahr, das führt sofort zur Entspannung, aus Sorge und Angst wird Staunen und Wundern!

Damit ist keineswegs gesagt, dass man nur die Arme verschränkt und nichts tuend zusieht.

 Vielmehr kommen beim Beobachten die guten Ideen, wie das Wachstum unterstützt werden kann, wie der „befallenen“ Pflanze geholfen wird.
 Dann gibt es viele Hausmittel, sanftes Eingreifen (siehe Wasserstrahl) oder ein Abstreifen mit den Fingern, jedenfalls kommen wir mehr ins Prozessgeschehen mit der Natur, jeder auf seine Weise.

Wer sich dieser Mühe nicht unterziehen mag, für den gibt es diverse „lineare“ Methoden und dann ist es egal, ob das Spritzmittel chemisch oder biologisch ist – das Ziel „Vernichtung“ ist nämlich das Gleiche.

Soweit meine Ausführungen, die gerade in Zeiten von Corona überdenkenswert sind.

Rainer Engler

Rainer Engler-50 Jahre Gärtnermeister

Geduld, Pflanzenverfügbarkeit, Freud und Leid beim Pflanzenversand

Eine kleine Raritätengärtnerei wie die Blumenschule lebt auch in Internetzeiten vom persönlichen Kontakt zu ihren Kunden. Seit wir nicht mehr auf Märkte gehen und der Tagesverkauf nur noch Samstags stattfindet ist dieser erschwert. Briefe wie dieser, unser Newsletter oder die Beantwortung von Mails oder Telefonaten ersetzen nicht das direkte gegenüber. Nun gewöhnen wir uns gerade daran, mit den Augen zu sprechen, verfeinern unsere virtuellen Techniken um so einen Ausgleich und Ersatz für den Dialog zu finden.

Unsere Versandzeit war extrem, eine doppelte Auftragsmenge lies Pflanzenvorräte dahinschmelzen wie alten Schnee. Geringe Mengen konnten bei BIO-Kollegen zugekauft werden, oft mussten noch zu kleine Pflanzen, die für den Verkauf im Sommer vorbereitet waren, viel zu früh die Reise zu Euch, unseren Kunden, antreten. Wir hoffen und wünschen, dass alle Pflanzen wachsen.

Wir aktivierten frühere Mitarbeiter, die schon in Rente sind, wir gewannen Studenten, die wenig zum studieren hatten und so bildete sich ein Superteam, das mit täglich guter Laune und gutem Mut den Herausforderungen stand hielt. Das Ziel war klar, so gut und so schnell wie möglich die Wünsche der Kunden erfüllen. So gelang der interne Ablauf gut, die Pakete wurden sorgfältigst gepackt.

Doch DHL unser Paketdienst konnte die Pakete nicht abholen, es gab keinen freien LKW-Laderaum dafür. Weil wir auf dem Land sind, wo man sich noch kennt, also auch die örtlichen Verhältnisse, lieferten wir unsere Pakete selbst zur Niederlassung, packten diese dort auf die Paketwägen und so wurden sie ins DHL-System eingeschleust – ob das wohl gut geht??

Es ging gut, denn auch bei DHL arbeiteten alle Mitarbeiter im „Weihnachtsmodus“ und zwar wochenlang bis jetzt. Jeder gab und gibt sein Bestes. Einmal im System integriert fanden nahezu alle Pakete zeitnah ihren Empfänger und aus Ihren vielen Rückmeldungen wissen wir, die Pflanzen kamen gut an. Besser als in anderen Jahren, weil bei den Empfängern immer jemand zuhause war, weil Terminverschiebungen wegen Urlaub und Fenstertagen wegfielen und eben, weil die Menschen achtsamer mit sich, ihren Kollegen und mit Ware und Pflanzen umgingen.

Habe ich es schon erwähnt:
die Menschen gehen anders miteinander um, auch oder gerade im oder wegen „Stress“!

So schafften wir unser Ziel, bis Pfingsten alle Bestellungen bedient zu haben, erhielten viel Lob und Anerkennung und wissen, dass unsere Pflanzen viel Freude machen.

Euch allen ein ganz großes, herzliches Dankeschön!

Salvia greggii 'Amethyst Lips und Salvia reptans West-Texas.jpg

Neue Salbei – für Sommer und Herbst

Eine alte Regel sagt, dorthin, wo die Aufmerksamkeit sich richtet, fließt alle Energie. So ist es unvermeidlich, dass ich durch meine Salbeibegeistrung immer wieder für mich neue Salbeiarten entdecke. Sie sind nicht wirklich neu oder erst kürzlich entdeckt worden, ich finde sie eben als Besonderheit oder Rarität bei einem anderen Gärtner, der sie wiederum „zufällig“ entdeckt hat. So gibt es dann auch schon dessen Erfahrungen, die mit der Pflanze zu mir/uns kommen.

Der erste ist ähnlich dem inzwischen bekannten „Hot Lips“ es ist der Salvia „Amethyst Lips“. Er ist ähnlich im Wuchs hat jedoch amethystfarbene Blüten mit weißem Schlund. So wie Hot Lips oft erst reinrote Blüten hat, die späteren erst rote Lippen werden oder bei voller Sonne fast gänzlich weiß sind ist es auch bei „Amethyst Lips“ nur in anderer Farbe. Ab sofort lieferbar!

Der zweite kommt aus dem Gebirgsland Texas, Mexiko, Guatemala einer Region, die uns mit vielen Salbeiarten beschenkt. Er heißt Salvia reptans ‚West Texas‘, hat damit einen einprägsamen Namen bekommen, ist völlig winterhart bei trockenem Standort und beginnt im August mit der dunkel kobalblauen Blüte. Dann aber bereichert er mit üppiger Blüte den Herbstflor unserer Gärten, blüht also durch die blütenarmen Herbstmonate hindurch bis Frost und Schnee kommt. Ab sofort lieferbar!

Es gibt bereits längere Zeit einen Pfirsichsalbei mit weißgrün panaschierten Blättern. Unsere Gärtnerin Martina hat nun mit ihren aufmerksamen Augen eine gelbgrüne Panaschierung gefunden, diesen Salbei vermehren und selektieren wir und bereiten uns darauf vor, ihn bereits im kommenden Jahr anbieten zu können. Das ist dann doch eine NEUHEIT aus der Blumenschule, ganz wie –> „Angels Wish“ unsere Neuheit von 2019.

Mut und Tatkraft, Selbstbestimmtheit und Zeit für Muse und Gemeinschaft
Wünscht Rainer Engler und Sabine Friesch mit allen Mitarbeitern.

Bauern-Wetterregel für den Juni

Mensch und Juniwind ändern sich geschwind.
Soll Feld und Garten wohl gedeihn, dann brauchts im Juni Sonnenschein
Vor Johanni bitt um Regen, hernach kommt er ungelegen.

Herr, lass mich hungern dann und wann
Sattsein macht stumpf und träge
und schick mir Feinde, ob Frau ob Mann
Kampf hält die Kräfte rege.

Gib leichten Fuß zu Spiel und Tanz
Flugkraft in goldne Ferne
und häng den Kranz, den vollen Kranz,
mit höher in die Sterne.

Von Gustav Falke (leicht verändert)

Rundbrief-Benachrichtigung abonieren

Impressum / Disclaimer / Technisches

Falls Sie diesen Rundbrief unerwünschterweise bekommen, obwohl Sie sich nicht für den Service angemeldet haben, benachrichtigen Sie uns bitte darüber.

Impressum

© 2020 Die Blumenschule, Schongau. Alle Rechte vorbehalten.

Die Blumenschule – Sabine Friesch
Augsburger Str. 62 – D-86956 Schongau
Telefon 08861/7373 – Fax 08861/1272

Homepage: http://www.blumenschule.de
Für Anfragen: Info@Blumenschule.de

Wir verwenden kostenlose Bilder von clipart-kiste.de

Haftungsausschluß

Die Blumenschule übernimmt trotz sorgfältiger Recherche und Überprüfung des Textes keine Gewähr für die gemachten Angaben. Jegliche Haftung für aus dem Rundbrief entstandene Schäden, insbesondere Gesundheitsfolgen, ist ausgeschlossen.